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Wenn die WebLog-Alarme zuschlagen!

Die Verantwortlichen von Kliniken, Praxen, Apotheken und Labors, welche unser elektronische Temperaturüberwachung WebLog im Einsatz haben, kennen es: plötzlich löst ein überwachtes Objekt einen Alarm aus, den man am liebsten einfach «wegquittieren» möchte. Aber Vorsicht, denn jeder Alarm hat seine berechtigte Ursache. In diesem Artikel möchten wir die «Erste-Hilfe-Massnahmen» erläutern…

Zuerst einmal die Tatsachen
Die Medizinischen Richtlinien verlangen, dass Temperaturverläufe in Umgebungen, in welchen Arzneimittel lagern, aufgezeichnet werden.
In Ihrem Fall geschieht dies elektronisch mit dem ICU tech WebLog-System, welches Ihre Temperaturdaten an unseren Server sendet, wo sie während mindestens 5 Jahren gespeichert werden. Zusätzlich reagiert die Temperaturüberwachung auf Ereignisse wie Temperaturüber oder -unterschreitungen sowie Kommunikationsunterbrüche.

  • Messwert zu hoch
  • Messwert zu tief
  • Kommunikationsfehler
Nebst des Ereignistyps werden Informationen wie Gateway- und Sensorname sowie die Temperaturdaten mitgeliefert:
 

So sieht eine Temperaturmeldung aus…

…und so ein Kommunikationsfehlermeldung

Wie gehe ich vor bei……Messwert zu hoch / zu tief?

Der erste Schritt ist zu bestimmen, ob die Meldung von einem Gerät kommt, z. B. ein Gefrier-, Kühl- oder Klimaschrank oder der Raumtemperaturüberwachung.

Bei Raumtemperatursensorenist es meistens eine Temperaturüberschreitung, wobei die Ursache relativ einfach mit folgenden Fragen feststellbar sein sollte:
  • ist der Raum schlecht durchlüftet?
  • wenn eine Raumklimatisierung existiert: ist diese defekt, falsch eingestellt oder erbringt sie nicht genügend Kühlleistung?
  • ist ein WebLog WLR(H)T-Sensor (weiss mit Schlitzen) ungünstig platziert? Das heisst an einem Ort mit Wärmestau oder einer Wärmequelle.
  • oder scheint die Sonne direkt in den Raum oder sogar auf den Sensor?

Der Lösungsansatz kann unterschiedlicher Natur sein, wie etwa die Justierung oder Installation einer Raumklimatisierung. Auch die Umplatzierung des Sensors unter Einhaltung der gesetzlichen und räumlichen Anforderungen, mit dem Ziel eine gesamtheitliche Überwachung zu erreichen, könnte Abhilfe schaffen. Ein Tipp vom Fachmann: in grösseren und/oder verwinkelten Räumen empfiehlt es sich, mehrere Sensoren zu platzieren, hierzu beraten wir Sie gerne.

Meldet aber ein Gefrier-, Kühl- oder Klimaschranksensor ein Ereignis, wird die Ursachensuche komplexer und aufwändiger. Aus diesem Grund beschränken wir uns in diesem Artikel auf die häufigsten Ursachen.

Der Faktor Mensch Es gibt immer wieder Situationen, in denen Produktepakete die Luftzirkulation verhindern, verursacht durch ungünstige Beladung oder sogar Überladung des Gerätes. Wenn sich der Sensor in einer abgeschotteten Nische befindet, kann die gemessene Temperatur durchaus mehrere Grad Celsius höher sein und ein «vollgestopftes» Gerät kann im Extremfall die eingestellte Temperatur nicht mehr erreichen. Die Lösung ist simpel: zwischen den Produkten und der Gerätewand ca. 5-10 cm Abstand belassen und bei Überfüllung Produkte in ein anderes Gerät umlagern.
Überfüllte Geräte können auch das vollständige Schliessen der Gerätetür verhindern, auch dies ein Faktor, warum Geräte zu warm werden können.

Zu beachten gilt auch, dass beim Befüllen grösserer Mengen von (zu) wenig oder ungekühlten Produkten, das Kühl- oder Gefriergerät sich über eine längere Zeitspanne (mehrere Stunden!) erwärmen kann. Solche Situationen sollten möglichst vermieden werden, denn die zu lagernden Medizinprodukte könnten unter Qualitäts- und Wirkungseinbussen leiden.

Der Faktor Technik Andererseits gibt es eine ganze Reihe technischer Tücken. Das wohl häufigste Vorkommnis sind vereiste Geräte. Eis isoliert und ein Teufelskreis entsteht: da der im Gerät eingebaute Thermostat die eingestellte Gerätetemperatur nie zu messen bekommt, versucht das Gerät permanent diese Temperatur zu erreichen. Dies resultiert in noch mehr Eisbildung, geschweige denn vom erhöhten Energiebedarf des Gerätes. Diese Situation ist auch nicht ganz ungefährlich, da die Kühlleitungen auf der Rückseite siedend heiss werden können, dies wird dann problematisch, wenn sich die Hitze aufstaut (siehe auch). In solchen Fällen hilft nur noch das vollständige Abtauen und Trocknen des Gerätes.

Defekte Türdichtungen sollten ausgewechselt werden, denn sie beeinträchtigen die Temperaturerzeugung. Solche Türdichtungen erkennt man an Rissen am Dichtgummi, auch der fehlende Widerstand beim Ziehen der Türe kann auf verminderte Dichtigkeit hindeuten.

Prinzipiell sind Haushaltgeräte ein No-Go für den medizinischen Bereich. Und ja, sie werden leider auch zum Lagern von Medikamenten benutzt. Solche Kühlschränke können keine Temperaturstabilität gewährleisten und zeigen meist stark schwankende Temperaturkurven auf Ihrer WebLog-App oder via https://weblog.icutech.ch

Was wenn die Kommunikation aussetzt? Die WebLog Temperatur- und Feuchtigkeitssensoren senden Ihre Messdaten an das bei Ihnen installierte Gateway GW3, welches die Daten wiederum an unseren ICU tech Daten-Server. Ab und zu kann es Kommunikationsfehler mit den folgenden häufigsten Ursachen geben:
  • Ein Sensor hat die Verbindung zum Gateway verloren
  • Das Gateway ist offline, d.h. ohne Datenverbindung zum Datenserver
  • Die Stromversorgung zum Gateway ist unterbrochen

Quittieren Sie den Kommunikationsfehler einfach und beobachten die Situation. Sollte der Fehler nicht mehr auftreten, handelte es sich um einen belanglosen Kurzunterbruch.

Bei erneutem Kommunikationsfehler muss genauer hingeschaut werden, wobei folgende Schritte helfen sollen:

Schritt 1: Besteht ein Netzwerk-, Internet oder sogar ein Stromausfall?
In solchen Fällen müssten Sie sich direkt an Ihre technische Verantwortliche richten

Schritt 2: Ist durch die punktierte Lüftung auf der Rückseite des Gateways GW3 ein rotes Licht sichtbar? Falls ja, hat das Gerät Stromversorgung, fahren Sie beim Schritt 3 weiter. Falls die rote LED nicht leuchtet, stecken Sie bitte das Gateway woanders ein und überprüfen Sie auch ob der Mini-USB-Stecker am Gateway gut sitzt. Häufige Fälle sind defekte Steckdosen oder Steckdosenleisten, Wackelkontakte bis hin zu geschalteten Steckdosen, letztere sind im Übrigen für eine permanente Temperaturüberwachung nicht geeignet.

Schritt 3: Ziehen Sie den Netzadapter des Gateways für ca. 60 Sekunden aus der Steckdose. Da es sich um einen Mini-Computer handelt, entspricht dieser Schritt einem Neustart, und kann einen temporären fehlerhaften Softwarestatus beheben. Sollte das Gerät dann nicht wieder nach 60 Minuten online sein, d. h. es werden keine aktuellen Messwerte aufgezeichnet, kontaktieren Sie bitte den ICU tech Support.

Zusammenfassend kann man sagen, dass Sie bei jeder Alarm- oder Warnmeldung zeitnah reagieren sollten, da medizinische Produkte und somit viel Geld «auf dem Spiel» stehen. Es ist deshalb wichtig, dass ein klares internes Handlungsprotokoll existiert, welches, nebst der verantwortlichen Person, von allen Angestellten eingesehen werden kann. Letzteres ist essenziell, um Personalabwesenheit durch Krankheit, Ferien, Notfälle usw. entgegenzuwirken.

Und zu guter Letzt das Wichtigste: quittieren Sie alle Ereignisse mit einem Kommentar, sobald Sie die Alarmursache behoben haben.

Wir hoffen, dass diese Übersicht dazu dient, die Temperaturüberwachung effizienter zu gestalten und weniger Zeit in die Fehlersuche zu investieren.

Wir stehen Ihnen gerne beratend zur Verfügung, treten Sie mit uns in Kontakt.